Atmosphäre

Die Atmosphäre ist die dünne Schicht aus Gasen und Aerosolen, die sich von der Oberfläche eines Planeten ins Weltall erstreckt. Die gegenwärtige Atmosphäre der Erde macht Leben möglich, nicht zuletzt wegen des dort vorhandenen Wassers in all seinen Aggregatzuständen. Die Atmosphäre ist durchlässig und veränderbar und durchdringt mittels Fotosynthese und Atmung die Körper aller Lebensformen. Grosse Mengen von Treibhausgasen, durch menschliche Aktivitäten erzeugt, verändern unsere Atmosphäre radikal und haben einen katastrophalen Klimawandel in Gang gesetzt. Als Atmosphäre wird auch die Stimmung oder Tonalität eines Raumes bezeichnet, sei sie physischer oder emotionaler Art. Atmosphären, im Sinne von Sphären der Existenz, wurden von Peter Sloterdijk und Bruno Latour1 thematisiert.

 

Sensorium

Das Sensorium bezeichnet „Bereiche des Gehirns […], die mit der Aufnahme und Verarbeitung von Sinnesreizen befasst sind“2 und im weiteren Sinne den gesamten Wahrnehmungsapparat des Körpers.3 Natasha Myers zufolge können „Wahrnehmungsexperimente das Sensorium neu ordnen. Wenn wir Dinge anders denken und anders erzählen, lassen sich neue sinnliche Welten erschliessen. […] Wenn wir uns von kolonial geprägten Vorstellungen lösen und unser Sensorium vegetalisieren, wird die Welt vollkommen anders aussehen und sich völlig anders anfühlen.“4

 

 

Matt Bluemink: „Foams and Networks: Sloterdijk and Latour’s Atmospheric Philosophies“, in Blue Labyrinths, 24 September 2020, Online.

2 Merriam-Webster Online

3 Merriam-Webster Online

4 Natasha Myers: „How to Grow Livable Worlds: Ten Not-so-easy steps“ in: Kerry Oliver Smith (Hrsg.): The World to Come. Art in the Age of the Anthropocene, Gainesville, Florida, 2018, S. 53–63.