Um zu überleben, benötigen wir Hilfe, und Hilfe bedeutet immer, den Dienst eines anderen, ob gewollt oder nicht, zu beanspruchen. Wenn ich mir den Knöchel verstauche, kann ein kräftiger Stock beim Gehen helfen, ich mache ihn mir gewissermaßen dienstbar. Ich bin nun eine Begegnung in Bewegung, Frau-und-Stock. Ich kann mir kaum eine Herausforderung vorstellen, mit der ich konfrontiert sein könnte, ohne dabei auf die Hilfe anderer, Menschen oder Nichtmenschen, zurückzugreifen. Dass uns – wider alles bessere Wissen – die Fantasie vorgaukelt, jeder für sich und allein überleben zu können, ist nur Ausdruck eines uns nicht bewussten Privilegs. Um zu überleben, brauchen wir Hilfe, und Hilfe steht immer im Dienst anderer, mit oder ohne Absichten.